5AHITN – 5BHITN – 5AHWII 2025/26
Im Rahmen des Ethikunterrichts besuchten die Klassen 5AHITN, 5BHITN und 5AHWII die Sonderausstellung „Verborgene Moderne“ im Leopold Museum. Abseits des bekannten Fokus auf Egon Schiele zeigte die Ausstellung, wie vielfältig die künstlerischen und geistigen Strömungen rund um 1900 waren. Zwischen 1885 und 1920 beschleunigten industrielle und wissenschaftliche Fortschritte das Leben enorm, was zugleich Faszination und Skepsis auslöste. Viele Menschen suchten deshalb Orientierung in Mythologie, Symbolik und alternativen Weltbildern. Werke wie Hans Canons „Kreislauf des Lebens“, das Motiv der Sphinx oder Koloman Mosers „Tristan und Isolde“ spiegeln diese Rückgriffe wider. Eine zentrale Rolle spielte auch Friedrich Nietzsche, dessen Religionskritik und die Idee vom „Tod Gottes“ traditionelle Gewissheiten erschütterten und Künstler dazu anregten, neue Sinnhorizonte auszuloten.
Gleichzeitig erlebten Okkultismus, Spiritismus und Theosophie einen Aufschwung. Séancen, mediale Frauen, Geisterfotografie und sogar Hilfsmittel wie die Klopfhand verdeutlichten den Wunsch, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Künstler wie Edvard Munch, Richard Gerstl oder Arnold Schönberg versuchten, seelische Zustände, Auren oder das „Innere“ des Menschen darzustellen. Die Entdeckung der Röntgenstrahlen sowie Freuds Theorie des Unbewussten beeinflussten das künstlerische Denken zusätzlich und führten – etwa bei Kandinsky – zu abstrakten Traumbildern.
Zum Abschluss stellten wir uns die Frage, welche dieser Entwicklungen heute wiederkehren: Wie verändern moderne Technologien, besonders künstliche Intelligenz, unser Verständnis von Spiritualität, Wahrheit und Identität?













